Unternehmen

Der Weg eines Handwerksbetriebes über vier Generationen

Am 01. August 1898 eröffnete Heinrich Wilhelm Giele in der Dresdner Altstadt an der Neuen Gasse einen Handwerksbetrieb der Klempnerbranche. Der damals vorherrschende Wandertrieb der Gesellen scheint ihm vom Geburtsort –dem Städtchen Wesel am Niederrhein- nach Dresden gezogen zu haben. Hier wurde er sesshaft und legte auch die Meisterprüfung erfolgreich ab. Der Gründer erkannte wohl die Gunst der Zeit. Denn die Haupt- und Residenzstadt Dresden entwickelte sich in diesen Jahren zu einer Industriestadt und die Bevölkerungszahl stieg rasch an – und damit gab es für Dienstleistungen genügend Arbeit.
Eine Zäsur setzte der 1. Weltkrieg. Der 1883 geborene Sohn Heinrich Paul Bernhard Giele, welcher, nach vorzüglich bestandener Gesellenprüfung, die große Hoffnung zur Weiterführung der Firma war, musste nach Militärdienst im Sächsischen Gardereiterregiment in den Krieg. Zwischenzeitlich hatte auch er die Meisterprüfung in der Klempner- und Installationsbranche abgelegt.

Nach seiner Entlassung zum Kriegsende 1918 wird er Mitinhaber der Firma, die nun unter dem Namen „Heinrich und Paul Giele“ firmiert. Nach schweren Jahren der wirtschaftlichen Stagnation bis hin zur großen Inflation des Jahres 1923 gibt es dann in den folgenden Jahren wieder Perspektiven durch die Stabilität der Währung.

Der nun alleinige Inhaber der Firma Paul Giele nutzt die Zeichen der Zeit und bringt durch fortschrittliches Streben, Anpassung an den Markt, Leistungsbereitschaft – und vor allem Qualität – den Betrieb zu Ansehen. Glückliche Fügungen führen dem Unternehmen damals fleißige und leistungsbereite Mitarbeiter zu, die nicht nur die Kapazität erhöhen, sondern vor allem mit dazu beitrugen das „Image“ bei den Autraggebern und Architekten zugrunde zu legen.

Die Anerkennung der guten Leistungen fand der Betrieb auch durch die Berufung des Inhabers in die Arbeit des
Innungsverbandes – bis hin zum Obermeister und schließlich zum Landesinnungsmeister in Sachsen.

Einige Hervorragende Aufträge aus der damaligen Zeit seien genannt:

  • Erneuerung der Kupferbedachung am Japanischen Palais in Dresden
  • Übernahme von Großaufträgen beim Bau  des Wohngebietes Dresden-Trachau der damaligen „Gewobag“
  • Begleitende Arbeiten beim Ausbau des Krankenhauses St.-Joseph-Stift in den Branchen Sanitärinstallation und Dachklempnerarbeiten   
  • Ausbau des Kur-Hotels „Kaiserhof“ in Bärenfels (Erzgeb.) der Versicherungsanstalt der Sächs. Gewerbekammern   
  • Ausführung der Dachklempnerarbeiten beim Aufbau des Hydrierwerkes in Niederau bei Meißen   
  • Modernisierung des technischen Rohrsystems in der Maschinenfabrik „Universelle“ Dresden   
  • Ausführung der gesamten Dachklempnerarbeiten beim Neubau der Speicherhäuser im Hafen Prossen / Bad Schandau

Selbst die gewiss sehr lückenhafte, vorgenannte Nennung von Objekten lässt erkennen, wie sich der Betreib in den Jahren vor dem 2. Weltkrieg zu einem führenden Unternehmen in Dresden entwickelte.
Außer den Abteilungen Klempnerei und Sanitärinstallation kam im Jahre 1938 mit dem Firmeneintritt des ältesten Sohnes Rudolf Giele – nach dessen Ingenieurabschluß – der Heizungsbau noch hinzu.

Vorläufiger Höhepunkt war das Begehen des 50-jährigen Geschäftsjubiläums 1939. Die Anzahl der Mitarbeiter war inzwischen auf über 40 Personen angestiegen, die in unterschiedlichen Funktionen bei den Erfolgen mithalfen.

Aber wieder wurde durch den erneuten Krieg alles Schaffen zuerst gestoppt – dann am Ende des Krieges total vernichtet. Leider sind im Feuersturm des 13. Februar 1945 viele Dokumente und schöne Erinnerungsstücke aus der Vergangenheit verbrannt. Sie fehlen heute bei der Aufzeichnung der Firmengeschichte sehr.

Gewiß war es das Bestreben, das Vermächtnis des Gründers trotz Schutt und Asche wieder aufleben zu lassen, was den inzwischen 62-jährigen Paul Giele und seinen jüngsten Sohn Paul Wolfgang Giele beflügelten, nicht aufzugeben.

Die anfänglichen “Träume“ vom bald beginnenden Wiederaufbau der Stadt Dresden veranlassten dazu, den neuen Betriebsstandort in der Nähe der Stadtmitte zu suchen. „Wir müssen dabei sein, wenn es losgeht“ sind Worte, die von Paul Giele überliefert sind.
So Fand sich ein Grundstück auf der Tiergartenstaße, welches zwar auch zerstört war, wo aber das Gartengebäude „ausbaufähig“ war.
Es wurde begonnen und alte, treue Mitarbeiter von früher stellten sich auch wieder ein.

Allerdings erfüllen sich die oben geschilderten “Träume“ nicht. Im Gegenteil wurde durch eine neue, sozialistische “Gesetzlichkeit“ der Tatendrang des Einzelnen heftig gebremst. Facharbeitermangel, veraltete Produktionsmittel und vor allem kontingentiertes Material- alles unter den argwöhnischen Augen der den neuen Herren verpflichteten Bauämter- waren Hemmschuhe für den Aufbau.

Um der Verstaatlichung zu entgehen, musste die Zahl der Mitarbeiter unter zehn geschrumpft werden. Trotzdem war der Sohn Wolfgang Giele bereit, diesen Rumpfbetrieb 1959 zu übernehmen.
Und so etapplierte sich die 3. Generation.
Befähigt durch Fachschulabschluß und Meisterprüfung versuchte er, die Vorherrschaft der sogenannten Produktionsgenossenschaften und der volkseigenen Betriebe zu unterlaufen und auch an attraktive Aufträge zu gelangen.
Auch hier seinen einige genannt:

  • Institut der Akademie der Wissenschaft (Institut der Fasern)
  • Installationen im VEB Otto-Buchwitz-Werk Dresden
  • Rekonstruktion der Dresdner Hofkirche
    Kupferblecharbeiten auf den Dächern                      
  • Zollverwaltung der DDR, Bereich Dresden
    Installation im Verwaltungsbereich                                                    
  • Krankenhaus St.-Joseph-Stift Dresden
    Fortführung der Installationen beim Aufbau                                                                             
  • Rekonstruktion der bestehenden Sanitär-, Heizungs-, Klempnerarbeiten für alle existierenden Wohnungsbau-Gesellschaften in Dresden
  • Rekonstruktion der HO-Gaststätte „Haus Altmarkt“ in Dresden

Eine harte Bewährungsprobe für den Erhalt der Selbständigkeit im Handwerk stellte das Jahr 1961 dar. „Umfassender Aufbau des Sozialismus“ war das Motto. Auch die Handwerksbetriebe von maximal 10 Beschäftigten sollten in Produktionsgesellschaften eintreten oder neue bilden. Es gelang dem Betriebsinhaber, sich dieser Agitation zu wehren.

Unter dem neuen Firmennamen „Wolfgang Giele“ blieb der Privatbetrieb erhalten.

Inzwischen waren auch neue Betriebsräume auf der Wiener Str. 33 in Dresden bezogen worden. In erhalten gebliebenen Gebäuden des ehemaligen St.-Benno-Gymnasiums fanden sich ideale Räumlichkeiten – zumindest für damalige Verhältnisse – um Büros, Werkstätten und Lager unterzubringen.

Der 3. Generation blieb es also vor allem vorbehalten, „von den Vätern Ererbtes zu bewahren“.

In den Augusttagen des Jahres 1989 konnte mit einem gewissen Stolz das 100-jährige Jubiläum der Firma gefeiert werden. Die Ereignisse im Umfeld dieser Tage ließen Hoffnungen keimen.

Und dann wurde aus der keimenden Hoffnung Wirklichkeit.

Mit der Wiedervereinigung des deutschen Vaterlandes gab es zuerst die Freude und Dankbarkeit. Bald wurden die Betriebe in den neuen Bundesländern aber vor gewaltige Aufgaben un der Umstellungauf die neuen Wirtschaftsstrukturen gestellt. Eine fast total neu zu nennende Technik erforderte Anschaffungenneuer Betriebsmittel in großem Umfang. Besonders schwer traf die Aufkündigung der Betriebsstätte auf der Wiener Str. 33 seitens eines neuen Eigentümers im Jahre 1993. In einem Zeitraum von zwei Jahren musste eine neue Wirkungsstätte geschaffen werden.

Gemeinsam mit dem inzwischen im Betrieb tätigen Sohn Markus Giele wurden zunächst die sehr schwierigen Aufgaben angegangen. Im Rückblick kann man trotz allem wieder außerordentlich glücklichen Fügungen sprechen. Ein unbebautes Grundstück wurde im Stadtteil Leubnitz-Neuostra erworben und in verhältnismäßig kurzer Bauzeit ein neues Firmengebäude errichtet.

Mit dem 31.10.1994 übernahm mit Markus Giele die 4. Generation die Firma und gründete eine GmbH. Auch er verfügt über alle Qualifikationen zur Führungeines Betriebes der Sanitär- und Heizungsbranche, sowie den Meisternachweis für Dachklempnerarbeiten.

Am 14.12.1994 wurde die Hausweihe an der neuen Wirkungsstätte gefeiert. In der Einladung war zu lesen: Unser neues Haus ist gebaut – recht gelungen anzuschauen.

Seit diesem Zeitraum wird nun unter modernsten Bedingungen mit den alten Tugenden des Bürgerfleißes und guter Handwerksarbeit geschafft. Nach wie vor gilt die Arbeit dem Gemeinwohl in Stadt und Land.

Durch erhebliche Investitionen in den letzten Jahren wurde immer mehr Arbeitsqualität, Zuverlässigkeit und Termintreue erreicht. 23 Mitarbeiter mit entsprechenden Fachqualifikationen sind ebenfalls bemüht, mit Fleiß die Zufriedenheit des großen Kundenkreises zu gewährleisten.

Zu diesen Kunden gehören heute maßgeblich:

  • Wirtschaftsunternehmen, z.B. Institut für Polymerforschung
  • Kirchliche Einrichtungen, z.B. Kanzleihaus in Dresden, Nazarethschwestern Goppeln
  • Städtische Einrichtungen
  • Wohlfahrtsverbände, z.B. Caritasverband und Innere Mission
  • Gesundheitseinrichtungen, z.B. St.-Joseph-Stift Dresden
    Schulen, z.B. St.-Benno-Gymnasium
  • Architekturbüros
  • Wohnungsbaugesellschaften

Aber auch alle Dienstleistungen werden mit Sorgfalt erfüllt!

Mit diesen Aufzeichnungen hoffe ich, einen Überblick über einen der wohl ältesten Dresdner Handwerksbetriebe gegeben zu
haben – welcher aber auch jung geblieben ist.

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